Ars Audiendi ~ Musikhören als schöpferische und heilende Kunst
Die Heilkunst des Hörens
“Einstieg in die Klassik”
Formen der Musik
Der Bildungskurs Formen der Musik vermittelt Ihnen das
Handwerkzeug, mit der Vielzahl musikalischer Formen als Hörer umgehen zu können. Was ist eigentlich ein Konzert, was ist eine Symphonie, eine Sonate... Hier tauchen viele Fachwörter auf, die ich Ihnen lebendig und einfach erklären.
Dann können Sie auch bei einer Ihnen völlig unbekannten Musik auf Anhieb den Teil (den Satz) wählen, der Ihrem momentanen Zustand am besten entspricht, z.B. eine ruhige Musik, eine leicht beschwingte oder eine feurig-anregende Musik. Die
Komponisten bieten bei denselben Formen eine große Vielfalt, Ihrer Entdeckungslust sind keine Grenzen gesetzt.
Die Frage nach der Form einer Musik ist vor allem eine Frage nach Ihrer
eigentlichen geistig-seelischen Aussage. Erst wenn Sie die Form erkennen, beginnen Sie ein Musikstück wirklich zu verstehen. Dabei darf das Gefühl aber
nicht abgetötet werden, wie dies leider in der Musikwissenschaft häufig passiert. Gefühl, Form und Bewegung sind eine Ganzheit, die man in ihren Teilaspekten
betrachten kann, aber auch immer wieder als Ganzes erleben muss. Das geschieht in der Musikmeditation.... (siehe unter Meditation)
In meinen Seminaren lernen Sie auch, Musikstücke rein aus dem Hören zu analysieren. Dazu brauchen Sie nur einen Kopfhörer, Papier und Bleistift, evtl. Buntstifte. Wenn eine Musik Sie sehr anspricht und Sie sie tiefer verstehen wollen, probieren Sie´s doch mal: Setzen sie sich hin und schreiben Sie die Töne und ihre Verläufe mit dem Bleistift mit.
Punkte, Striche, Linien, alles was Ihnen einfällt. Sie werden staunen, was Sie alles hören können! Nach kurzer Zeit ist bei einer solchen Tätigkeit aber die
Konzentration erschöpft. Machen Sie immer nur ein kleines Stückchen. Ich arbeite oft mehrere Wochen an der Analyse eines Musikstückes von etwa 15 Minuten!
Wenn Sie sich ein solches optisches Strukturbild von einem Musikstück gemacht
haben, werden Sie darin eine Ordnung erkennen. Wiederholungen, manchmal etwas abgewandelt, ruhige und heftige Phasen, Melodien und energetische Ereignisse. Suchen Sie durch wiederholtes Hören einzelner Abschnitte immer mehr die der
Musik innewohnende Ordnung zu erkennen.
Wozu soll das gut sein? Wenn eine Musik Sie wirklich berührt und fasziniert, wird sie Ihnen als ein unergründliches Rätsel erscheinen. Hier erhalten Sie den Schlüssel,
das Rätsel zu lösen! In der Struktur der Musik ist die geistige Botschaft eingraviert. -
Nehmen wir zum Beispiel eine große Symphonie
, egal welche. Sie hat vier Sätze.
Der erste Satz (meist ein Allegro) wirft eine Problematik auf, stellt eine
Auseinandersetzung dar, schildert die Begegnung mit einer (höheren) Aufgabe. Das erste Thema ist in der Regel die Hauptperson. Wie ergeht es diesem Thema? Wie klingt es, wenn es wieder auftaucht, im Vergleich zum Anfang? Welche
Verwandlungen macht es durch im Mittelteil (der sogenannten “Durchführung”)?
Dann der zweite Satz (meist Adagio oder Andante): Hier wird das Erlebte auf
einer inneren Ebene verarbeitet, ja, und mehr noch: die Aufgabe wird innerlich gelöst. Je nach Komponist wird dabei mehr oder weniger die innere, meditative Einkehr und die existentielle Begegnung mit dem Göttlichen zum Inhalt der Musik.
Meistens endet der langsame zweite Satz in einem tiefen Frieden. Doch die Art und Intensität der berührten und gewandelten Gefühle ist von Komponist zu Komponist sehr verschieden.
Mit dem dritten Satz
, der meist “Scherzo” oder auch “Menuetto” heißt, geht es dann ganz plötzlich sehr bewegt und beschwingt weiter. Die Pause zwischen den
beiden Sätzen müßte eigentlich viel länger dauern, und dann eine Erklärung eingefügt werden. Wozu ist der dritte Satz gut? Auf den Punkt gebracht, und
natürlich verkürzt: das Scherzo ist eine Art energetisches Training, eine Übung in den Kräften, um die es geht. - Manchmal eher sportlich, manchmal geradezu kriegerisch. Bei Bruckner sind die Kräfte teilweise Dämonisch, und sie wollen
bewußt gemeistert werden (Bruckner bewußt hören ist eine initiatische Erfahrung). - Die klare und übersichtliche Form des Scherzos (immer A - B - A) verführt meist
dazu, seine eigentliche Rolle nicht zu erkennen. Doch wer im Training nicht voll dabei ist, ist für das große Endspiel nicht gewappnet.
Das kommt im vierten Satz
(wieder Allegro). Hier wird versucht, die im ersten Satz gestellte Aufgabe - nach den Erfahrungen und inneren Erkenntnissen des zweiten Satzes, sowie der erfolgreichen Kräfte-Übung des dritten - neu anzupacken
und nun “besser” zu lösen als beim ersten Mal. Denn meistens ist der erste Satz einer Symphonie gefüllt mit ungeklärten Spannungen, wohingegen der letzte Satz,
das Finale, eine größere Ordnung zeigt. Diese mündet in triumphal aufstrahlendem Licht, starken Behauptungen, lustvollen energetischen Entladungen und in Schlußformeln, die etwas Bejahendes, Sieghaftes aussagen. Weshalb das Publikum
auch in Beifall ausbricht.
Wer nun einer Musik auf den Grund gehen möchte, hört bewußt und wiederholt, und achtet auf seine Gefühle. So manches sieghafte Gestampfe im Finale hinterläßt einen
zwiespältigen Eindruck, eben weil es “gewollt” und nicht echt lebendig wirkt. Das mag manchmal mehr an der Interpretation liegen, manchmal mehr am Komponisten
selbst. Die geistige Bedeutung eines bewussten Musikhörens beginnt hier: Welchen Energien setzte ich mich aus. Welche musikalischen Lösungen sprechen mich an,
geben mir Kraft, schenken mir höhere Einsichten, die ich in meinem Alltag umsetzen kann!
Der Schlüssel zu dieser geistigen Dimension, und damit die Eintrittspforte zur Meditation, ist die Struktur der Musik.
Anmerkung am Rande: Wer die Familienaufstellung nach Bert Hellinger und die Arbeiten von Rupert Sheldrake über die Morphogenetischen Felder kennt, hat die Bedeutung von Form, Struktur, Ordnung und ihre heilvolle Macht unmittelbar
erfahren. Die Musikmeditation arbeitet mit denselben Kräften, und zwar im inneren Gefüge der musikalischen Seelenbeziehungen...
Etwas über die Form der Musikwerke finden Sie auch unter >Entspannung.
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Ars Audiendi, die Heilkunst des Hörens. Bewusstes Musikhören ist ein initiatischer Weg zum Wesen, zur Essenz.
Der initiatische Weg erweitert Wahrnehmung und Bewusstsein. Er führt sowohl zum transzendenten Wesen der Musik, als auch zum eigenen lichtvollen Wesenskern. Große, inspirierte Musik ist eine geistige Matrix, die Informationen für die neue Zeit vermittelt.